zur Startseite

Psychosynthese und das Kölner-Psychosynthesemodel

www.psychosyntheseinstitut.de

Die psychotherapeutische Methode der Psychosynthese gehört dem humanistisch wirkenden Psychotherapieschulen an. Also einer Haltung mit der Absicht zur Förderung und Entfaltung von menschlichen Potentialen, die ein authentisches, von Sinnhaftigkeit getragenes Leben fördert.

Im therapeutischen Prozess wird angestrebt mit allen Äußerungen des Unbewussten in Kontakt zu kommen und sich dabei selbst immer besser wahrzunehmen und zu erfahren. Einsichtslernen ist eher ein geringer Anteil der Methode. Das Hilfreiche am Intellekt ist, dass er begreifend und verstehend unterstützen soll worauf es ankommt, um die Person kooperativ vorzubereiten sich auf die innere Erlebniswelt einzulassen: Nämlich das spüren! Daher steht kreativ imaginative Prozessarbeit im Vordergrund in der mit allen Sinnen die Innere Bilderwelt erforscht wird. Innere Bilder sind sozusagen das Gefäß psychischer Energie. Diese Bilder helfen den Gefühlen und Emotionen, die darin hineinfließen, auf die Spur zu kommen. Sie stützen bereits im Moment des Entdeckens und Orientierens die Selbstwahrnehmung und damit das Selbstbewusstsein! Werden einem dabei im Innersten empfundene, unversöhnlich wirkende Widersprüche bewusst, werden sie in der Psychosynthesemethode als Signale verstanden. Sie führen über verschiedene „Synthesestufen“ zu eigenen schlummernden Potenzialen, welche in die eigene Persönlichkeit zu integrieren sind und sie damit stärken.

Das Kölner-Psychosynthesemodel legt noch einmal einen besonderen Schwerpunkt auf die körperliche, also auf das emotional leiblich erfahrbare Wahrnehmung. Oder wie António Damásio (Neurowissenschaftler und Autor) es ausdrückt: „Der Körper ist die Bühne der Gefühle.“ D.h., empfindet der Mensch bewusst seine leiblich emotionale Berührtheit besteht in diesem Augenblick auch ein Kontakt zur seelischen Ebene. Dies hat Harald Reinhardt empirisch in seiner 20jährigen erfolgreichen Arbeit feststellen können und verarbeitete sie in sein Kölner-Psychosynthesemodel. Diese Erkenntnis wird heute durch die aktuellen Möglichkeiten der neurologischen Forschung bestätigt. Denn es sind vor allem Hirnareale des sogenannten „limbischen Systems“ im Gehirn Ziel der prozess- und potentialorientierten Tätigkeit. Es kommt zur Aktivierung neuronaler Zentren die neue synaptische Nervenverschaltungen entstehen lassen. In diesen werden zusätzliche Handlungsalternativen in Zellform gespeichert und können abgerufen werden. Daher sind Übung und Motivation elementare Bestandteile weiterführender therapeutischer Prozesstätigkeit, um diese neuen Strukturen zu festigen und dauerhaft ins eigene Leben zu integrieren.

Das Kölner-Psychosynthesemodel kann in folgende Schwerpunkte strukturell unterteilt werden:
- Die Methode ist integrativ. Der Blick ist auf die Individualität des Menschen gerichtet dessen Körper, Geist und Gefühl als Einheit begriffen wird
- Ein sich selbst beobachtendes Zentrum ist in sich zu installieren. Das Bewusstsein kann sich somit selber besser kennenlernen. Mit anderen Worten: Das Bewusstsein wird sich seiner selbst mehr bewusst! Man gewinnt ein Bewusstsein über seinen Zustand und ist sich bewusst mit was sich das Bewusstsein beschäftigt und/oder mit was es im Augenblick identifiziert sein mag
- Eine Synthese zu erreichen zwischen den elementaren Bedürfnissen wie dem individuellen Entwicklungsdrang und der bezogenen Geborgenheit im sozialen Miteinander
- Das Erlebnis der Disidentifikation zu spüren und zu üben. D.h., sich zu lösen von Identifikationen wie z.B. Werten und inneren Glaubensysteme, die das Leben einengen
- Eine tiefere Beziehung zum Unbewussten, also zum Erfahrungswissen aufzubauen
- Die Entwicklung aller Willensaspekte, um die individuelle Energie in das Leben zu bringen
- Die Förderung der eigenen Liebesfähigkeit zu stärken. Sich also anzunehmen und den Gegenüber zu stützen bei seinem Werden in dieser Welt
- Die dialogische Achtsamkeit zur eigenen Innenwelt zu üben und somit ein mitströmen im Fluß des Lebens zu erleichtern. Eine Form des „ablauschens“ was gerade ansteht (etwas in einem weiß). Diese Art der Sinndimensionen wahrnehmen zu können, immer mit der Absicht verbunden, das Vertrauen in die autonomen Prozesse zu steigern und die darin enthaltene Selbstregulation des Systems zu erleben!